Einschätzung der Verwaltung
Stellungnahme des Fachamts: "Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) hat zum Thema Windeln vor drei Jahren ein Modell entwickelt, dass verbandsweit Entlastungen für Haushalte mit Windelaufkommen schafft. Betroffen davon sind im Übrigen nicht nur Familien mit Kindern, sondern auch Haushalte mit Pflegefällen. Darüber hinaus können laut A.R.T. aus mehreren Gründen, unter anderem im Sinne einer Gleichbehandlung, keine Zuschüsse für ein bestimmtes Konsumentenverhalten von Seiten des A.R.T. gewährt werden.
Im Rahmen der Einführung des Abfallsammelsystems für Windeln und Inkontinenzabfällen durch den A.R.T. hat man auch im Rathaus Überlegungen angestellt, inwieweit man die Anschaffung von Stoff oder Mehrwegwindeln bezuschussen könne. Schon damals stand die Müllvermeidung durch das Verwenden von Mehrwegwindeln im Vordergrund.
Die Bezuschussung von Stoffwindeln würde in den „freiwilligen Leistungsbereich“ einer Stadt fallen. Aufgrund der damaligen Haushaltslage wurde der Gedanke, Stoffwindeln/Mehrwegwindeln zu bezuschussen, nach den Beratungen im Mai 2020 nicht weiter vom zuständigen Ausschuss verfolgt."
Empfehlung der Verwaltung: Prüfen
Der Vorschlag wurde am 3. April 2024 im zuständigen Fachdezernatsausschuss beraten. Der Dezernatsausschuss II schließt sich der Empfehlung der Verwaltung nicht an. Der Vorschlag wird somit nicht geprüft, sondern abgelehnt.
Ich werbe dafür, dass die Stadt Trier den Kauf von Stoffwindeln bezuschusst. Stoffwindeln haben viele Vorteile:
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eine erhebliche Reduzierung des Hausmülls, etwa 10% des Restmülls aus Privathäusern sind Wegwerfwindeln, bis zum 3. Lebensjahr benötigt ein Kind 5000-6000 Wegwerfwindeln, das entspricht etwa 1 Tonne Müll pro Kind
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viele Stoffwindeln sind so designed, dass die Fekalien im Klo landen und geklärt werden können, statt dass sie auf der Müllhalde verbrannt werden müssen und giftige, nicht abbaubaren Stoffe hinterlassen
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Neben der Müllvermeidung ist der Einsatz von Stoffwindeln ressourcenschonender - Kinder, die Stoffwindeln tragen, werden in der Regel schneller "trocken", weil Sie spüren, dass sie nass sind
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Kinder, die Stoffwindeln tragen leiden signifikant seltener an Windeldermatitis
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Familien sparen bares Geld, wenn sie Stoffwindeln verwenden: Im Schnitt geben Eltern 750-1500€ für Wegwerfwindeln aus. Ein Komplettset für Windeln kostet zwischen 350 und 650€. Die Ersparnis wird mit jedem weiteren Kind größer!!!
Es ist also sowohl aus ökologischer, ökonomischer als auch aus pädagogischer Sicht sinnvoll, Anreize zu schaffen, Stoffwindeln zu nutzen. Durch eine Bezuschussung kann die Stadt Trier einen wichtigen Beitrag zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Sparsamkeit leisten.
Unnötig. Da die Eltern bei den Stoffwindeln ja sparen (zum einen bei der Anschaffung, zum anderen bei der Entsorgung) sparen die Eltern nach der Beispielrechnung schon ca. 1000€
Vielleicht haben Sie den Vorschlag nicht ganz verstanden... Unser OB lädt uns alle ein, Ideen einzubringen wo sich Trier engagieren kann, wofür die Stadt Geld ausgibt, wo gespart kann.... Man könnte den Vorschlag möglicherweise als unnötig bezeichnen, wenn man lediglich den finanziellen Anreiz für die Familien betrachtet, wie Sie es beschreiben.
Viele Städte und Gemeinden in der BRD bieten einen solchen Zuschuss zu Stoffwindeln in unterschiedlichster Form bereits an. Warum? Das tun sie, da sie erkannt haben, dass sie so einen erheblichen Beitrag zur Ressourcenschonung und Müllvermeidung leisten können. Im Grunde ist das eine "Win-Win-Win-Situation", es profitierten Familien, die Stadt und die Umwelt. Daran ist Trier ganz sicher interessiert und unsere schöne Stadt könnte hier "Vorreiter" in der Region werden!