Einschätzung der Verwaltung
Stellungnahme des Fachamts: "Bei der Idee eines autofreien Bereichs innerhalb des Alleenrings ist zu beachten, dass – neben der Zufahrtsmöglichkeit für Anlieger, Lieferverkehr und Handwerker (solange kein aus allen Richtungen funktionierendes P+R-System etabliert ist) – auch die Zufahrt zu den vorhandenen Parkhäusern einschließlich den Krankenhäusern frei bleiben muss. Ob und wie eine Durchquerung der Innenstadt für den allgemeinen Motorisierten Individualverkehr (MIV) auf den heute hierfür zur Verfügung stehenden Trassen künftig unterbunden werden könnte, wäre zu prüfen. In diesem Zuge müsste auch geklärt werden, wie eine solche Maßnahme rechtlich umgesetzt werden könnte (Grundsatz des Gemeingebrauchs der öffentlichen Straßen). Von daher kann sich diesem vom Vorschlaggeber angestrebten Endzustand zunächst nur schrittweise genähert werden, indem die oben genannten, stichpunktartig aufgelisteten Einzelpunkte einzeln oder sukzessive umgesetzt werden. Hierzu im Folgenden weitere Kommentare:
Der genannte Parkplatzrückbau am Straßenrand ist ein bereits seit langem verfolgtes Ziel, welches zum Beispiel in der Gerty-Spies-Straße, der Neustraße und an vielen anderen Stellen zugunsten des Rad- und Fußverkehrs bzw. des ÖPNV sowie der Stadtgestaltung umgesetzt wurde und weiter auf der Agenda steht. Zudem sind seit den 1970er Jahren kontinuierlich die innerstädtischen Plätze vom ruhenden Autoverkehr freigestellt und zu attraktiven Stadträumen mit Aufenthaltsqualität umgestaltet worden. Hier fehlen nur noch wenige Plätze, die noch nicht entsprechend freigestellt wurden, wobei insbesondere der Augustinerhof und der Rindertanzplatz aktuell im Rahmen des in Aufstellung befindlichen Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes für die Innenstadt zur Diskussion stehen.
Im Bereich des Alleenrings werden die im Mobilitätskonzept und Radverkehrskonzept vorgesehenen Planungen zu sogenannte Umweltspuren (UWS; Spuren nur für Radfahrende und Busse) sukzessive umgesetzt. So wurde im November 2022 die UWS Christophstraße eingerichtet und im September 2023 folgte eine UWS auf einem Teilabschnitt der Südallee. Auch die Aufwertung der Grünflächen des Alleenrings in Form von Klimaanpassungsmaßnahmen steht bereits auf der Agenda und wird durch entsprechende Förderprogramme unterstützt.
Bezüglich der Lichtsignalanlagen am Alleenring ist festzustellen, dass die geforderte Ampel- Daueranforderung für Fuß- und Radverkehr aktuell in Zusammenarbeit mit der Hochschule Trier in der Südallee getestet wird. Je nach Ergebnissen der Untersuchungen soll diese Art der Schaltung dann dauerhaft beibehalten werden. Auch sind unter anderem in Zusammenhang mit dem Neubau der Feuerwache in der Südallee (im Bereich des Knotenpunktes Weberbach) sowie der beschlossenen Umgestaltung des Porta-Nigra-Umfeldes weitere Verbesserungen für die Querung der Allee insbesondere für Radfahrende vorgesehen (Engelstraße und Rindertanzstraße). Hierdurch werden die seit Jahren sukzessiv ausgebauten Innenstadtachsen komplettiert und die damit verbundenen Vorteile der Nutzung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes dem Bürgervorschlag entsprechend weiter vergrößert. Die angesprochenen Fahrradachsen sind im Radverkehrskonzept festgelegt und werden seit Jahren Schritt für Schritt umgesetzt.
Zu den Fahrradstraßen liegen konkrete Ideen für weitere Ausweisungen vor, die im Rahmen der Kapazitäten auf das Vorliegen der aktuellen Voraussetzungen geprüft und anschließend gegebenenfalls umgesetzt werden. Auf die Vermeidung von Durchgangsverkehr und die Sicherstellung einer guten Belagsqualität wird auf jeden Fall geachtet.
Das Thema Radwegebeschilderung ist an Vorgaben des Landes (Landesbetrieb Mobilität) gekoppelt. Hier finden regelmäßig Abstimmungen statt, um Anpassungen und Ergänzungen durchführen zu können.
Die Radabstellmöglichkeiten konzentrieren sich in der Innenstadt bewusst an den Anfangs- /Endpunkten der Fußgängerzone und werden insbesondere dort stetig ausgebaut.
Das angesprochene Gehwegradeln wurde zum Beispiel in der Weberbach durch den Verkehrsversuch mit einer sogenannten Piktogrammkette signifikant verringert. Auch in Folge weiterer Radmaßnahmen sowie einer Reduzierung des Gehwegparkens wird es zu einer Verbesserung kommen. Darüber hinaus handelt es sich hierbei um eine Überwachungsfrage und liegt in der Zuständigkeit der Polizei."
Der Vorschlag wird abschließend im Frühjahr 2024 im zuständigen Fachdezernatsausschuss beraten.
- Innerhalb des Alleenring Autofrei
- Im Stadtbereich Parkplätze an der Straße Rückbauen, Fußwege frei von Autos
- Alleenring eine doppelte Fahrspur auflösen, nur eine Spur je Fahrtrichtung, die beiden anderen Fahrspuren für Fußweg, eine Fahrradschnellspur
- Aufheben der Anforderungsampeln, Erkennung von Personen und Fahrrädern durch Sensoren, schnelles Grünsignal, Autoverkehr nicht mehr priorisieren
- Parkplatz vor dem Rathaus aufheben, verlegen des Wochenmarkt auf Rathausplatz, Möglichkeiten zum Verweilen schaffen
- Durchgehende Fahrradachsen mit Vorrang an Ampeln/ Kreuzung von Hauptstraßen
- „Echte“ Fahrradstraßen schaffen (nicht wie jetzt Schlaglochpisten mit Durchgangsverkehr)
- Verständlichere Kennzeichnung der Radwege, besonders für Touristen, Möglichkeiten Räder am Rand der Fußgängerzone abzustellen
- Durchsetzen des Fahrverbotes für Räder und E-Roller auf Fußwegen dafür mehr Raum auf den Straßen schaffen
Ja, sehr sinnvoller und klima- und menschenfreundlicher Vorschlag.
Neben einer Fahrrad-/Busspur entlang den 4 Trierer Alleen schlage ich einen E-Busrundverkehr in kurzen Zeitintervallen vor, der in Verbindung mit den Bahnhöfen und einem P&R Shuttle die Innenstadt erheblich entlasten könnte.
Der Beitrag ist sehr gut und enthält viele Wichtige Punkte, die ich absolut unterstütze. Damit er realistisch ins Auge gefasst wird möchte ich gerne als ersten Schritt etwas sehr einfaches vorschlagen, dass die gesamte Innenstadt schlagartig radikal verbessern wird und dabei sehr günstig ist:
1. alle Gäste und auch Arbeiterin und Arbeiter auf KOSTENLOSE PARKPLÄTZE an der Messe hinweisen. Keine Werbung mehr für Parkplätze in der Innenstadt.
2. KOSTENLOSE BUSSHUTTLE alle 15 Minuten zum Viehmarkt.
fertig!
Das ist ein einfach umzusetzender Vorschlag und sehr effektiv.
Es sind dann täglich viel Autos weniger in der Stadt. Anschließend können all die anderen klugen Vorschläge (Verlegung Markt, Bürgerpark Augustinerhof, Autofreie Innenstadt, nur eine Spur auf dem Alleering, Aufwertung der Achse von der Römerbrücke zum Viehmarkt etc. umgesetzt werden.
Es wäre so genial, wenn die Innenstadt autofrei werden würde, aber selbst wenn der Vorschlag 100000 Stimmen bekäme, wird er wohl kaum Realität werden. Da ist die Idee mit dem kostenfreien P+R schon etwas realistischer
Bei der Diskussion um eine autofreie Innenstadt, sollten auch die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt werden. Radikale Vorschläge, die den Lieferverkehr für den Einzelhandel und für Anwohner im Innenstadtbereich weiter einschränken oder sogar gänzlich verbieten wollen, schaden m. E. mehr, als dass sie helfen. Die Attraktivität der Trierer Innenstadt hängt maßgeblich davon ab, ob es in Zukunft gelingt, dass wieder mehr Menschen in die Innenstadt ziehen und es durch die Anwohner auch eine wirklich belebte Innenstadt ist (auch nach 20 Uhr). Anwohner im Innenstadtbereich, die in Zukunft keine Möglichkeit mehr haben, dass Handwerker, Umzugswägen etc. zur eigenen Wohnung fahren können und mit dem eigenen PKW schwereren Transporte zur eigenen Wohnung zu machen, werden sich gut überlegen, ob sie in einer - meist auch recht teuren - Innenstadtwohnung bleiben.
Eine Reduzierung des Autoaufkommens in der Innenstadt an sich ist natürlich zu befürworten. Nur sollten die unterschiedlichen Interessen gut abgewogen werden. Evtl. kann dies durch eine Verbesserung des ÖPNV (kurze Taktung zu P+R-Parkplätzen und kleinen Elektrobussen für die Hauptverbindungsachsen in der Fußgängerzone eingerichtet werden) und einer besseren Verkehrsleitung von Tagestouristen erreicht werden.